Unter Heimatbund verstehen wir eine Vereinigung heimatverbundener Bürger mit dem Ziele, unsere Heimatgeschichte zu ergründen und sie unsere Mitwelt mitzuteilen, das Gute zu fördern, das Schlechte zu verwerfen, unsere ererbten Heimatgüter, die uns lieb und teuer sind, zu erhalten und dadurch der Nachwelt die Liebe zur Heimat kund zu tun. In Gürzenich waren es neun Männer, die am 3. April 1927 den Heimatgedanken aufgriffen und sich zu einem Bund vereinigten. Bei der Gründungsver-sammlung gaben sie ihrer Vereinigung den Namen >> Heimatbund Gürzenich <<. Die Veranlassung zu dieser Gründung war von dem Gedanken geleitet, eine Hubertuskappelle zu errichten. Der alte Hubertus-Bilderstock stand am Waldeingang auf der rechten Seite - dort, wo der Galgenbusch beginnt. Hier wurde vor vielen Jahren bei der Fronleichnamsprozession der Segen erteilt. In späteren Jahren finden wir, dass dieser Weg von der Prozession nicht mehr genommen wurde. Man hatte ihn wesentlich verkürzt. Dies hing wahrscheinlich mit dem Wachsen des Dorfes zusammen. Unbenutzt und ungepflegt kam hierdurch dieses >>Heiligenhäuschen<< zum Zerfall. Man war dabei, eine Stätte althergebrachter Verehrung zu verlieren. Es war eine Überlieferung, die man so einfach nicht aufgeben konnte. Dies waren die Gefühle jener Gründer, die heimatver-bunden diesen Entschluss fassten. So wie die Zahl der Mitglieder wuchs, so lebendiger wurde die Tat. Es kam zum Bau eines neuen Heiligenhäuschens, unserer kleinen Hubertuskapelle, jedoch nicht mehr an der alten Stelle, sondern am Eingang des alten Gürzenicher Schützenplatzes. Somit steht das Hubertushäuschen in ursächlichem Zusammenhang mit der Gründung des Heimatbundes. Es war nicht zu verkennen, dass hiermit eine Aufgabe verbunden war: >> Die Denkmalpflege innerhalb der Gemeinde<<.
Bedenken wir, dass der Heimatbund nicht mit einem unserer Vereine in Gürzenich zu vergleichen ist, sondern hier handelt es sich um eine Vereinigung, die jedem Dorfeingessenen sowie Neubürger den Heimatgedanken näher bringen möchte. Dies ist auch der Weg gewesen, den er in stiller Arbeit während der ganzen Jahre gegangen ist. Es war ein bescheidener Weg, der die Existenz des Heimatbundes in der Öffentlichkeit oftmals fraglich erscheinen ließ. Überall gibt es Höhen und Tiefen. Unvorhergesehene Umstände waren und sind es immer wieder, die überwunden werden müssen. Wichtig ist schließlich, dass wir zu unseren alten Werten zurück finden.
Seine Gründer waren am 03.04.1927:
Josef Muschenich Vorsitzender
Martin Fehr Schriftführer
Werner Schröder Referent
Josef Becker Kassierer
Josef Gallmann
Johann Schall
Franz Weingartz
Fritz Mohr
Wilhelm Merkens
Quelle: Buch "Gürzenich und seine Geschichte".